Die Äußerungen von FW-Stadtrat Markus Reichhart waren Anlass des Gesprächs mit Blickpunkt-online.

Für das Online-Portal der Ingolstädter Monatszeitung "Blickpunkt" waren die Anschuldigungen des Stadtrats Markus Reichhart gegenüber dem Fraktionsvorsitzenden der BGI, Christian Lange, sowie der Vergleich des Politik-Stils der BGI mit dem der AfD Grund genug, mit beiden Beteiligten zu sprechen und die Hintergründe genauer zu beleuchten.

Lesen Sie hier das Interview mit dem BGI-Fraktionschef Christian Lange:

 

Blickpunkt-online: Sie fühlen sich nicht betroffen?

Christian Lange: Nein. Ich weiß auch nicht, was Herrn Reichart geritten hat, so eine Pressemitteilung zu veröffentlichen.

 

Der Hintergrund ist folgender: Die AfD, die unbestritten erfolgreich ist, lebt ein bisschen von dem Prinzip: ‚Die da oben stecken alle unter einer Decke, verstehen uns kleinen Leute nicht mehr!’ Ist das nicht auch ein Vorwurf, den Sie gelegentlich, wie in der IFG-Sitzung, erheben, z. B. dass die politische Führung in Ingolstadt mauschle?

Lange: Zunächst muss ich erwähnen, dass ich diesen Brief, der auf einmal im Verwaltungsrat der IFG im öffentlichen Teil dieser Sitzung auftauchte, an Herrn Forster gerichtet habe. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass das in der öffentlichen Sitzung diskutiert wird. Meine Intention war überhaupt nicht, darüber in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Das muss sich Herr Forster zuschreiben lassen, der diesen Sachverhalt in der öffentlichen Sitzung erwähnt hat. Ich habe schon einige Briefe an Herrn Forster geschrieben – bisher ist keiner dieser Briefe in einer öffentlichen Sitzung diskutiert worden, sondern ich habe eine Antwort bekommen, was mir ausgereicht hat. Darauf habe ich in der Sitzung auch hingewiesen, dass mir diese Antwort ausreicht und damit war diese Sache erledigt.

 

Das war also keine öffentliche Kritik, sondern eine interne Anfrage?

Lange: Es war eine interne Anfrage an Herrn Forster – und zwar nicht die erste dieser Art.

 

Achim Werner meinte, jeder Stadtrat in Ingolstadt solle sich überlegen, ob er mit der Stadt Geschäfte macht. Die Tochtergesellschaft der Stadt Ingolstadt COM-IN, an der die Firma Peters und der Donaukurier beteiligt sind, ist sehr erfolgreich. Sehen Sie solche Beteiligungen als gefährlich an oder halten Sie sie für juristisch korrekt und wirtschaftlich sinnvoll?

Lange: Wenn das alles transparent erfolgt, habe ich damit überhaupt kein Problem, dann ist das korrekt. Man darf bei der ganzen Diskussion auch nicht vergessen, dass wir Stadträte ehrenamtlich arbeiten. Wir müssen auch unsere Geschäfte als selbständige Stadträtinnen und Stadträte machen.

 

Sie haben also nichts dagegen einzuwenden, wenn Stadträte mit der Stadt Ingolstadt Geschäfte machen, solange es transparent ist?

Lange: Es muss absolut transparent sein, wobei ich anmerke, dass ich persönlich nicht mit der Stadt Ingolstadt oder irgendeiner Tochtergesellschaft der Stadt und auch nicht in der Region Geschäfte mache. Darauf habe ich schon immer geachtet.

 

In knappen Worten – wodurch unterscheiden sich die Politik-Stile der AfD, der FW und der BGI?

Lange: Den Vorwurf der Agitation durch die Bürgergemeinschaft oder auch durch mich persönlich muss ich natürlich zurückweisen. Das ist Blödsinn und war auch gar nicht meine Intention. Die Art und Weise, wie jetzt von den Freien Wählern darauf reagiert wird, zeigt mir jedoch, dass sie mit transparenter und bürgernaher Politik offensichtlich gravierende Probleme haben, sonst würden sie nicht so reagieren. Es ist unsere Aufgabe als Oppositionsgruppe im Stadtrat, Fragen zu stellen, denn Macht braucht Kontrolle.

 

Wodurch unterscheidet sich der Stil - nicht der Inhalt - der AfD von dem der BGI?

Lange: Vom Stil her – und deshalb ist der Vergleich AfD und BGI völlig abstrus – zeichnet sich die AfD dadurch aus, dass sie gegen andere hetzt, gegen andere Gruppen oder andere Religionen. Ich habe noch nie gegen jemanden gehetzt – und würde das auch sofort unterbinden, wenn von Seiten der BGI gegen irgendjemanden gehetzt wird.

 

Hier finden Sie den kompletten Bericht von Blickpunkt-online:

http://blickpunkt-ingolstadt.de/politik/20700-fw-stadtrat-reichhhart-vergleicht-den-politkstil-der-bürgergemeinschaft-in-ingolstadt-mit-dem-der-afd.html