BGI-Fraktion beantragt die Benennung einer Straße nach dem Sinto Hugo Höllenreiner

Anlässlich des bundesweiten Holocaust-Gedenktags am 27. Januar fanden auch in Ingolstadt in den letzten Tagen - wie seit mehr als 20 Jahren - verschiedene Veranstaltungen gegen das Vergessen der NS-Verbrechen statt. So erinnerten beispielsweise die Schüler der Ludwig-Fronhofer-Realschule an die Opfer des Nationalsozialismus und bei einer Gedenkstunde im Barocksaal des Stadtmuseums wurde der in Auschwitz ermordeten Angehörigen der Sinti und Roma gedacht. Im Anschluss wurde die letzte noch freie Stele im Luitpoldpark, die als Mahnmal an die Schrecken der NS-Zeit erinnern sollen, Marie Herzensberger gewidmet, die 1943 im KZ Auschwitz ermordet wurde.

Foto: Hugo Höllenreiner jr.

Auch der 2015 in Ingolstadt verstorbene Hugo Höllenreiner wurde als Sinto Opfer des Holocaust: 1943 wurde er als Neunjähriger mit seiner Familie verhaftet und in das sogenannte „Zigeunerlager Auschwitz“ deportiert. Nachdem er vier Lager überlebt hatte, wurde er 1945 im Lager Bergen-Belsen befreit.

Seit den 1990er Jahren berichtete er in zahlreichen Vorträgen als Zeitzeuge über seine Erlebnisse und leistete damit einen unschätzbaren Wert für die Erinnerung an die Verbrechen, die im Nationalsozialismus an Sinti und Roma begangen wurden. Er initiierte in München eine Gedenktafel für die in dieser Zeit ermordeten Münchener Sinti und Roma und erhielt für sein Engagement zahlreiche Auszeichnungen.

„Die Benennung einer Straße nach Hugo Höllenreiner in einem der derzeit neu entstehenden Baugebiete ist aus unserer Sicht auch ein Beitrag zur Erinnerung an alle Sinti und Roma aus Ingolstadt und der Region, die Opfer der Verbrechen des Nationalsozialismus wurden“, begründet der Vorsitzende Christian Lange den Antrag der Fraktion.