BGI-Fraktion lehnt erneute Diskussion über den Standort ab

Am 21.02.2017 hat sich der Stadtrat auf ein Vorgehen für die Erstellung der Kammerspiele geeinigt: Auslobung eines EU-weiten Planungswettbewerbs und die Durchführung einer Machbarkeitsstudie als technische Voruntersuchung durch die INKoBau GmbH, u. a. um das Baufeld festzulegen. Der Planungswettbewerb ist abgeschlossen – nun muss die Machbarkeitsstudie von der INKoBau erstellt und im Stadtrat vorgelegt werden.

So weit so gut, alles läuft – könnte man glauben. Aber weit gefehlt: Stattdessen wird nun das Ergebnis des Planungswettbewerbs infrage gestellt – und damit droht der gesamte zweijährige Wettbewerb zu scheitern. Dies lehnt die BGI-Stadtratsfraktion entschieden ab.

Passt das Ergebnis dieses Wettbewerbs nicht? Wir erinnern in diesem Zusammenhang daran, dass es bereits im Sommer 2018 eine Vorfestlegung der CSU gab. Wir werden auf keinen Fall den Versuch der CSU-Fraktion, den Standort im Süden des Stadttheaters als einzig machbare Variante durchzusetzen, akzeptieren. Ein Anbau an das Theater im Süden wäre eine städtebauliche Katastrophe, die auch das Denkmal Stadttheater zerstören würde.

Nach dem Motto: Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt, können wir in Ingolstadt keine Stadtplanung betreiben. Das Preisgericht hat nach einem fast zwei Jahre andauernden Prozess drei Preise für drei sehr gelungene Entwürfe vergeben und damit eine Entscheidung getroffen. Diese ist nun umzusetzen.

Christian Lange, Vorsitzender der BGI-Fraktion, meint dazu: „Es darf nicht darum gehen, dass die CSU-Fraktion mit allen Mitteln versucht, ihre Vorstellungen durchzusetzen. Alle Argumente, wie ein paar Bäume vor der Tränktorkaserne oder die Stellplätze in der Tiefgarage, sind aus meiner Sicht nicht stichhaltig. Es entsteht mit diesen Diskussionen ein verheerender Eindruck und die Menschen haben das Gefühl, dass hier nur noch Wirrwarr herrscht. Die Glaubwürdigkeit der Ingolstädter Kommunalpolitik ist erneut – wie auch schon beim Gießereigelände – stark gefährdet. Ist Ingolstadt tatsächlich nicht in der Lage, eine vernünftige Stadtentwicklungspolitik zu betreiben? Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren!“

BGI-Stadtrat Georg Niedermeier, Mitglied im Kulturausschuss des Stadtrats, warnt vor den Konsequenzen: „Sollte das Stadttheater 2022 geschlossen werden und die Kammerspiele befinden sich noch nicht im Bau, hat das einen Dominoeffekt zur Folge. Im schlimmsten Fall werden Angestellte und Schauspieler arbeitslos, der Intendant verlässt Ingolstadt und alle theaterinteressierten Bürger Ingolstadts müssen in Nachbarstädte ausweichen. Das wäre ein noch nie da gewesenes Kultur-Debakel für unsere Stadt.“